Zunächst sollen verschiedene Begriffe abgegrenzt werden, die in diesem Bereich Verwendung finden:
Freier Grundriss
Diese Variante dient der konstruktiven Betrachtung, es werden lediglich die Lasten tragenden Außenwände gezeichnet, während selbst die festen Wände in den Etagen unberücksichtigt bleiben. Das eröffnet natürlich die Möglichkeit, Trennwände später einziehen zu können, sodass der Grundriss erst nach und nach fertiggestellt wird.
Offener Grundriss
Diese Form der grafischen Darstellung wird bevorzugt von Architekten und Raumausstattern genutzt, da sie das Objekt räumlich betrachten. Dabei sehen sie davon ab, eine Wohnung oder ein Haus als Kombination mehrerer abgeschlossener Nutzungen oder Räume zu behandeln, sondern als zusammenhängendes Kontinuum.
Es liegt auf der Hand, dass beide Grundriss-Varianten nicht dazu taugen, ein Bauvorhaben oder vorhandenes Bauwerk bewerten und auf dieser Grundlage eine Kreditentscheidung treffen zu können. Diese Grundrisse dienen ganz anderen Zwecken, was die dritte Variante in den Fokus rückt:
Bemaßter Grundriss
Ein bemaßter Grundriss ist exakt, detailgetreu und vor allem übersichtlich. Er zeigt nicht nur die Raumaufteilung auf, sondern auch wichtige Fakten wie die Wandstärken, Fenster- und Türöffnungen und andere Besonderheiten des Objektes. Die Maße werden mit bis zu drei Maßketten ausgewiesen.
Damit erhalten Betrachter alle relevanten und vor allem aktuelle Informationen zum jeweiligen Immobilienobjekt geliefert - und mühselige und zeitraubende Diskussionen erübrigen sich also.