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Massstabsrechner

Maßstab 1:100

Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie Wohnungen und andere Gebäude lassen sich in technischen Zeichnungen nicht in der Originalgröße darstellen. Sie werden daher in einem bestimmten Verhältnis zur Realität verkleinert. Um diese Verkleinerungen mathematisch und grafisch korrekt darzustellen wird ein passender Maßstab angewendet.

Doch was ist ein Maßstab eigentlich?

Genauso wie Häuser oder Wohnungen lassen sich natürlich auch Land- und Wanderkarten oder Stadtpläne und Geländeprofile nicht in Originalgröße darstellen. Mit dem Maßstab wird daher das entsprechende Verhältnis zwischen einer Länge auf der Karte (oder in einem Grundriss) zu der tatsächlichen Strecke bzw. Länge in der Realität definiert.

Schon gewusst? 1448 hat Andreas Walsperger die erste Weltkarte mit einem grafischen Maßstab und einer entsprechenden Maßstabsleiste erstellt. Den ersten Stadtplan mit Maßstab gab es bereits 1421/1422. Das war der Albertinische Plan von Wien.

Abhängig vom Anwendungsgebiet werden unterschiedliche Maßstäbe eingesetzt. So hat eine gute Wanderkarte beispielsweise einen Maßstab zwischen 1:25.000 und 1:50.000. Das bedeutet, dass 1 Zentimeter auf der Karte entweder 25.000 oder 50.000 Zentimetern in der Natur entspricht. Die Strecke von 1 Zentimeter auf der Karte ist somit in der Realität entweder 250 oder 500 Meter lang. Je größer der Maßstab ist, desto detaillierter wird die Wegeführung dargestellt. Während bei einem Maßstab von 1:50.000 ein kurvige Wegeführung nicht im Detail ausweist, wird diese bei einem Maßstab von 1:25.000 jedoch sehr deutlich.

Auch in der Architektur ist der Maßstab eine wichtige Darstellungs- und Orientierungshilfe. Er stellt beispielsweise in Grundrissen die räumliche Beziehung realistisch dar. Je nach Verwendungszweck kommen hier verschiedene Maßstäbe zum Einsatz.

Insbesondere bei bemaßten Grundrissen, die beispielsweise für Bauanträge sowie zur Vorlage bei Baufinanzierungen benötigt werden, spielt der Maßstab 1:100 eine besondere Rolle. Er umfasst neben der Raumaufteilung auch Fakten wie Wandstärken, Fenster- und Türöffnungen sowie andere bauliche Besonderheiten.

Berechnungen für Maßstab 1:100

Distanz Karte Distanz Realität
1 cm 1 m
2 cm 2 m
3 cm 3 m
4 cm 4 m
5 cm 5 m
Distanz Karte Distanz Realität
10 cm 10 m
20 cm 20 m
30 cm 30 m
40 cm 40 m
50 cm 50 m

Der Maßstab 1:100 im Detail

Der Maßstab 1:100 ist – wie bereits erwähnt – ein gängiger Maßstab für Entwurfspläne und Grundrisse, die für Bauanträge, Bauvorlagen oder Baufinanzierungen benötigt werden. In einem Grundriss mit einem Maßstab 1:100 wird eine Wohnung oder ein ganzes Gebäude hundertmal kleiner dargestellt als es in der Wirklichkeit ist. Ein Zentimeter im Grundriss entspricht daher 100 Zentimetern bzw. einem Meter in der Realität. Der Maßstab bezieht sich dabei immer auf die Länge (um die Fläche zu erhalten, wird die Länge mit der Breite multipliziert).

Beispiel: Wie groß ist das im Maßstab 1:100 gezeichnete Wohnzimmer in der Realität?

Der beispielhafte Grundriss einer Wohnung wurde im Maßstab 1:100 gezeichnet. Jetzt soll die wirkliche Länge und Breite des Wohnzimmers berechnet werden:

  • Im Grundriss ist das Wohnzimmer 9,6 Zentimeter breit und 15 Zentimeter lang.
  • Diese Maße werden jetzt mit Hilfe des Maßstabs 1:100 umgerechnet. 1 Zentimeter im Grundriss entspricht 100 Zentimetern in der Wirklichkeit:
    • 9,6 cm entsprechen 9,6 x 100 cm = 960 cm = 9,60 Meter
    • 15 cm entsprechen 15 x 100 cm = 1.500 cm = 15,00 Meter
  • Das Wohnzimmer ist in der Wirklichkeit 9,60 Meter breit und 15 Meter lang.

Weitere gängige Maßstäbe in der Architektur

Abgesehen vom Maßstab 1:100 gibt es in der Architektur eine Reihe anderer Maßstäbe, die für die verschiedensten technischen Zeichnungen verwendet werden. Dabei spiegelt der Maßstab die Detailgenauigkeit der technischen Zeichnung wider: Während in einem Lageplan im Maßstab 1:1000 beispielsweise keine genauen Angaben zum Wandaufbau enthalten sind, ist ein bemaßter Grundriss im Maßstab 1:100 exakt und detailgetreu – von Tür- und Fensteröffnungen bis hin zur Wandstärke.

Diese Maßstäbe kommen häufig zur Anwendung:
  • Maßstab 1:1000 und 1:500 bei Lageplänen
  • Maßstab 1:500 und 1:200 für Vorentwurfspläne
  • Maßstab 1:100 (wie ausführlich vorgestellt) bei Entwurfsplänen sowie Plänen für Bauanträge, Bauvorlagen oder Baugesuche
  • Maßstab 1:50 für Ausführungs- und Werkpläne
  • Maßstab 1:20, 1:10, 1:5 und 1:2 werden in der Regel für technische Detailzeichnungen verwendet
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Autor

Martina Züngel-Hein

Redakteurin

Dieser Artikel hat die Nummer:

B007