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Grundrisse vertikal und horizontal spiegeln

gespiegelte Skyline

Wie wir Objekte spiegeln, lernen die meisten früher oder später in der Schule. Daher sollte es keine große Sache sein, einen Grundriss auch vertikal oder horizontal zu spiegeln. Falsch gedacht – es ist ein weitverbreiteter Irrtum, welche Richtung die richtige ist, wenn es um das vertikale und horizontale Spiegeln von Grundrissen oder Objekten generell geht. Wir geben Ihnen im Folgenden einen kleinen Leitfaden dazu, damit Sie diesen Irrtum vermeiden.

1 Schritt: Was soll gespiegelt werden?

Grundlegende Überlegung am Anfang ist immer, was genau gespiegelt werden soll. Da wir Spezialisten für Grundrisse sind, gehen wir davon aus, dass auch Sie einen Grundriss spiegeln möchten: Geht es dabei um einen Grundriss für einen einzelnen Neubau, der lediglich neu ausgerichtet werden soll? Oder geht es gar um den Grundriss eines Einfamilienhauses, dessen Spiegelung sich für ein mögliches Doppelhaus eignet? Egal um was für ein Objekt es sich handelt, das gespiegelt werden soll, es spielen viele Faktoren eine Rolle, die bei der Planung berücksichtigt werden müssen. Dazu zählt beispielsweise die Ausrichtung des Objekts, die natürliche Belichtung des Gebäudes, eine sinnvolle Grundrissgestaltung etc.

Eine horizontale oder vertikale Spiegelung eines Einfamilienhauses kann zur Folge haben, dass eine eingangs günstige Nord-Süd-Ausrichtung nicht mehr eingehalten ist und dadurch die eigentlichen Wohnräume nicht mehr zur sonnengewandten Seite ausgerichtet sind. Es kann auch vorkommen, dass bei einer Spiegelung für ein Doppelhaus die mittlere geteilte Wand die eigentlich notwendigen Fenster verbietet, die für eine ausreichende natürliche Belichtung notwendig sind. Daher machen Sie sich bewusst, wofür die Spiegelung ist, und bedenken Sie gründlich die möglichen Folgen für Ihren ganz persönlichen Grundriss.

2 Schritt: Wie soll genau gespiegelt werden?

Das Spiegeln an sich kennen Sie bestimmt aus dem Schulfach Mathematik. In der Geometrie wird das Spiegeln als Kongruenzabbildungen einer Zeichenebene beschrieben. Damit gemeint ist, dass ein geometrischer Körper in allen Punkten übereinstimmend auf eine bestimmte Art gespielt dargestellt wird. Es wird in der Geometrie zwischen Punktspiegelung, Achsenspiegelung, Ebenenspiegelung und Spiegeln in Räumen mit beliebiger Dimension unterschieden.

Für die Zwecke einer Grundrissspiegelung wird das Prinzip der Achsenspiegelung (oder auch Geradenspiegelung genannt) angewendet. Dazu wird eine sogenannte Spiegelachse gezogen, die als Referenz für die symmetrische Spiegelung dient.

3 Schritt: Wie funktioniert die horizontale und vertikale Spiegelung?

Falls Sie dachten, dass beispielsweise bei einer horizontalen Spiegelung auf der horizontalen Achse ein imaginärer Spiegel platziert wird und anschließend die Spiegelung des ursprünglichen Objekts unter diesem auftaucht, dann liegen Sie leider falsch.

Die richtige Spiegelung funktioniert so, dass die horizontale bzw. vertikale Angabe die Spiegelungsrichtung vorgibt. Damit wird ergibt sich Folgendes für Spiegelungen:

Horizontale Spiegelung

Für die korrekte horizontale Spiegelung wird ein imaginärer Spiegel links oder rechts neben das zu spiegelnde Objekt gestellt. Dadurch erscheint die Spiegelung des ursprünglichen Objekts auch links oder rechts – die Spiegelungsrichtung ist damit horizontal.

Horizontale Spiegelung
Vertikale Spiegelung

Vertikale Spiegelung

Bei der vertikalen Spiegelung wird ein imaginärer Spiegel unter oder über das zu spiegelnde Objekt gestellt. Somit taucht die Spiegelung des ursprünglichen Objekts unter oder darüber auf – die Spiegelungsrichtung entspricht damit einer vertikalen Linie.

4 Überprüfung aller Details

Nachdem Sie nun das Objekt richtig gespiegelt haben, empfehlen wir Ihnen insbesondere bei Grundrissen auch die Details wie Türen, Fenster, Mauerversatze und Vorsprünge auf ihre richtige Spiegelung hin zu überprüfen. Nicht selten werden Details vernachlässigt und lediglich die Umrisse eines Grundrisses richtig gespiegelt, aber nicht die baulichen Details.

Gut zu wissen: Bei gängigen CAD-Zeichenprogrammen (CAD = computer-aided design) und Anwendungen für Grundrisse und technisches Zeichnen wird die Spiegelung automatisch richtig durchgeführt. Keine Sorge – Sie müssen kein Experte in der Anwendung eines CAD-Programmes werden. Auf dem Markt existieren mittlerweile einige Anbieter, die vereinfachte Anwendungen für Grundrisserstellungen anbieten.

Fazit

Die Spiegelung eines Grundrisses (oder eines anderen Objektes) richtig durchzuführen, sollte mit dieser kleinen Anleitung keine große Hürde mehr darstellen. Falls Sie bei der Planung Ihres neuen Einfamilienhauses, welches Sie gerne gespiegelt haben möchten oder bei dem Entwurf für einen gespiegelten Grundriss für ein Doppelhaus Unterstützung benötigen, können Sie sich gerne an uns wenden.

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Autor

Nathalie Pfeiffer

Fachjournalistin und Bauingenieurin

Dieser Artikel hat die Nummer:

G036