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Hausanbau-Kosten

was Sie alles berücksichtigen sollten

Haus mit Anbau

Wohnansprüche können sich im Laufe eines Lebens ändern. Was einst die ideale Größe für eine vierköpfige Familie war, ist jetzt zu groß, weil die Kinder aus dem Haus sind. Oder aber Sie leben in einer kleineren Immobilie und haben weiteren Bedarf an Wohn- und/oder Nutzfläche. Wenn Sie keine größere Immobilie kaufen wollen, könnte für sie auch ein Anbau in Frage kommen. Wir haben rund um dieses Thema die wichtigsten Informationen für Sie zusammengetragen – von den verschiedenen Anbau-Möglichkeiten über Informationen zur Baugenehmigung bis hin zu Hausanbau-Kosten.

Was ist ein Hausanbau?

Bevor es um die Hausanbau-Kosten geht, erläutern wir erst einmal, was ein Hausanbau überhaupt ist. Im Gegensatz zu einem Hausausbau handelt es sich bei einem Hausanbau, um eine Baumaßnahme, die zu mehr Wohn- und/oder Nutzfläche führt, und sich immer direkt an das bestehende Haus anschließt.

In der Regel wird dafür eine Baugenehmigung benötigt, wobei es allerdings auch verfahrensfreie Anbauten gibt. Dazu zählen beispielsweise Terrassenüberdachungen bis zu einer Tiefe von drei Metern oder der Anbau eines Raumes mit einer Größe von maximal 30 Quadratmetern, der als Nutzfläche verwendet wird.

Außerdem gibt es verschiedene Möglichkeiten für einen Hausanbau:

  • Hausanbau als Verlängerung:
    Wird ein Haus durch einen Anbau verlängert, geschieht das in der Regel an der Rückseite des Hauses. Dadurch bleibt die vordere Fassade des Gebäudes ohne Veränderungen bestehen.
  • Hausanbau als Verbreiterung:

    Die Verbreiterung eines Gebäudes ist entweder an der linken oder an der rechten Hausseite möglich. Dabei sind die geltenden Abstände zur Grundstücksgrenze einzuhalten, die in der jeweiligen Landesbauordnung angegeben sind.

  • Aufstockung eines bestehenden Wohnhauses:

    Bei der Aufstockung handelt es sich um den Sonderfall eines Hausanbau, denn hier wird ein weiteres Geschoss auf das bestehende Gebäude gebaut. Eine Aufstockung ist oft nicht problemlos möglich. Zum einen aus baurechtlichen Gründen, zum anderen gerät die Statik eines Gebäudes durch eine Aufstockung oftmals aus den Fugen.

Unser Tipp: Grundsätzlich gilt bei jeder Art des Hausanbaus: Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für die Planung und ziehen Sie Fachleute hinzu. Die Einbindung eines Architekten/einer Architektin und/oder eines Statikers/einer Statikerin schützt Sie möglicherweise vor unangenehmen Überraschungen, wie beispielsweise zusätzlichen Hausanbau-Kosten, die aufgrund einer fehlerhaften Planung und Umsetzung entstehen könnten.

Hausanbau – Beispiele

Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten für einen Hausanbau, wobei es natürlich immer auf den geplanten Verwendungszweck ankommt. Wir stellen Ihnen nachfolgend beispielhaft drei Möglichkeiten vor:

Wintergarten

Zu den klassischen Hausanbauten gehört auf jeden Fall der Wintergarten. Dabei handelt es sich um einen geschlossenen Anbau an ein Haus, der in der Regel aus einem Betonfundament, einem Metall- oder Holzrahmen und Glaselementen besteht. Dabei müssen Sie nicht zwingend eine Wandseite Ihres Hauses aufbrechen. Bleiben Fenster und Türen im Bereich des Wintergartens an Ort und Stelle haben Sie quasi einen zusätzlichen Aufenthaltsraum, ohne weitere Baumaßnahmen am Gebäude vornehmen zu müssen.

Eine wohnlichere Atmosphäre entsteht jedoch, wenn Sie auch eine Hauswand aufbrechen. Wie Sie einen solchen herrlich lichtdurchfluteten Raum gestalten, ist ganz Ihrem persönlichen Geschmack überlassen. Denken Sie jedoch an eine Heizung, an Stromleitungen, einen entsprechenden Sonnenschutz und ggf. eine Belüftung.

Garage

Der nachträgliche Anbau einer Garage ist in der Regel problemlos möglich – zumindest, wenn ausreichend Platz am Haus vorhanden ist. Hier können Sie nicht nur Ihr Auto abstellen, sondern beispielsweise auch Fahrräder, Sommer- bzw. Winterreifen oder Gartengeräte unterbringen. Ist genug (Bau-)Platz da, können Sie natürlich auch großflächig bauen und mit einer eingezogenen Wand zusätzlichen Raum schaffen – zum Beispiel für einen Hauswirtschafts- oder Hobbyraum.

Zusätzlicher Schlaf-/Wohnraum

Zusätzlicher Schlaf- bzw. Wohnraum kann ebenfalls mit einem passenden Hausanbau geschaffen werden. Abgesehen davon, dass Sie einen solchen Hausanbau in Form eines klassischen Massivhausanbaus umsetzen können, ist der Anbau auch in Form von vorgefertigten Raummodulen möglich. Es gibt Anbieter, die sich darauf spezialisiert haben und diese Projekte schnell und einfach umsetzen können. Darüber hinaus liegt beispielsweise ein Hausanbau in Form eines Tiny House voll im Trend.

Voraussetzungen für einen Hausanbau

Bevor Sie – vermutlich mit viel Leidenschaft – an die Planung und Umsetzung eines Hausanbaus gehen, klären Sie zunächst, welche Baumaßnahmen Sie baurechtlich überhaupt umsetzen dürfen.

Baugenehmigung

Ob und wie Sie überhaupt einen Hausanbau umsetzen können, steht in der Regel im Bebauungsplan Ihrer Gemeinde bzw. Ihrer Stadt, über den Sie sich vor Planungsbeginn auf dem für Sie zuständigen Bauamt informieren sollten. Im Rahmen der baurechtlichen Vorgaben können Sie dann einen Bauantrag mit den entsprechenden Plänen einreichen. Je nach Größe Ihres Hausanbaus kann es sinnvoll sein, dass Ihr Architekt/Ihre Architektin eine Bauvoranfrage stellt, um sicherzustellen, dass später die Baugenehmigung auch wirklich erteilt wird.

Kennzahlen aus dem Bebauungsplan, die für einen Hausanbau wichtig sind

Egal, ob Sie einen Hausanbau durch eine Verlängerung, eine Verbreiterung oder durch eine Garage realisieren wollen – es gibt mehrere Faktoren, die darüber entscheiden, ob Ihre geplante Baumaßnahme baurechtlich überhaupt möglich ist. Alle wichtigen Kennzahlen dazu finden Sie in der Regel im Bebauungsplan. Dazu zählen beispielsweise:

  • Baumassenzahl: Diese Kennzahl umfasst das Volumen, dass Ihr Haus maximal haben darf.
  • Grundflächenzahl: Mit dieser Zahl ist festgelegt, wie viel Prozent Ihres Grundstücks überhaupt bebaut werden darf. Ist diese Fläche bereits mit der Grundfläche Ihres Hauses ausgeschöpft, enden hier Ihre Hausanbau-Pläne.

Wenn Sie die Aufstockung Ihres Hauses planen, müssen weitere Kennzahlen berücksichtigt werden:

  • Geschossflächenanzahl: Auch hier wird die maximale Wohnfläche, die ein Gebäude im Verhältnis zur gesamten Grundstücksfläche haben darf, durch den Bebauungsplan bestimmt. Er liegt die maximale Anzahl an Vollgeschossen – also Stockwerken – für Ihr Grundstück fest.
  • Firsthöhe: Wenn Sie einen Hausanbau durch eine Aufstockung umsetzen wollen, wird das Haus höher und benötigt darüber hinaus ein neues Dach. Hier regelt ebenfalls Ihre Gemeinde bzw. Stadt, welche Höhe zulässig ist. Das gilt auch für die Dachart – in einem Wohngebiet, in dem Einfamilienhäuser mit Flachdächern stehen, wird ein Haus mit einem Satteldach nicht genehmigt.

Zustimmung durch die Nachbarschaft

Grundsätzlich ist es sinnvoll, Ihre direkt an das Grundstück angrenzende Nachbarschaft frühzeitig über Ihre Hausanbau-Pläne zu informieren und diese um Ihre Zustimmung zu bitten (auch wenn es die Rechtslage nicht zwingend erfordert). Mit einer schriftlichen Genehmigung verzichtet er auf sein Recht zum Widerspruch gegen Bauten. Am besten bitten Sie Ihren Nachbarn, die Pläne, die Ihr Architekt/Ihre Architektin für den Bauantrag erstellt hat, zu unterschreiben.

Gut zu wissen: Welche Rechte Nachbarn bei einer Baugenehmigung haben, ist in den jeweiligen Landesbauordnungen geregelt. Das kann von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich sein.

Reichen Sie den Bauantrag ohne Einverständniserklärung des Nachbarn ein, informiert die Baubehörde diesen, dass eine Baugenehmigung vorliegt. Je nach Bundesland kann Ihr Nachbar dann den Bauantrag einsehen (innerhalb einer Frist von 2 bis 4 Wochen) und unter Umständen natürlich auch Einspruch einlegen.

Gut zu wissen: Bei einem Einspruch oder einer Klage bekommt Ihr Nachbar natürlich nur dann Recht, wenn Sie nachbarschützende Vorschriften verletzen.

Hausanbau-Kosten

So vielfältig die Varianten für einen Hausanbau sind, so unterschiedlich fallen die Hausanbau-Kosten aus. So ist der Anbau einer einfachen Fertiggarage sicherlich kostengünstiger als die komplexe Verbreiterung oder Aufstockung eines Gebäudes.

Als allgemeiner Richtwert bei den Hausanbau-Kosten können Sie von etwa 1.300 bis 2.500 Euro pro Quadratmeter ausgehen. Wenn Sie also zusätzliche Wohnfläche von 40 Quadratmeter anbauen wollen, müssen Sie demnach mit Hausanbau-Kosten zwischen 52.000 und 100.000 Euro rechnen. In dieser Kalkulation sind Gebühren (die unterschiedlich ausfallen können) und Honorare für Fachpersonen noch nicht berücksichtigt.

Unabhängig davon, ob Sie "nur" den Anbau einer Garage planen oder aber umfangreiche Baumaßnahmen vornehmen wollen, um Ihre Wohn- und Nutzfläche zu vergrößern – stellen Sie vorab einen detaillierten Plan mit allen Hausanbau-Kosten auf, der nachfolgende Punkte umfasst:

  • Baukosten (Erdarbeiten, Fundament/Bodenplatte, Rohbau/Maurerarbeiten, Dachkonstruktion etc.)
  • Fenster/Türen
  • Heizung, Wärmedämmung etc.
  • Innenausbau
  • Elektrik und ggf. Wasseranschlüsse etc.
  • Ggf. Treppen und Übergänge zum bestehenden Gebäude
  • Honorar für Fachpersonen (z. B. Architekt:in, Statiker:in)
  • Gebühren für die Baugenehmigung (und ggf. für eine Bauvoranfrage)
  • Ggf. Gebühren für anfallende Vermessungsarbeiten)

Hausanbau-Kosten – Finanzierungsmöglichkeiten

Unter Umständen haben Sie für Ihr geplantes Bauprojekt ausreichend Geldmittel in der Rücklage oder aber Sie haben einen Bausparvertrag, den Sie dafür einsetzen wollen. Darüber hinaus können Sie Hausanbau-Kosten auch über eine Finanzierung abwickeln. Dafür kommen verschiedene Optionen in Frage:

Baufinanzierung

In der Regel stellt ein Hausanbau eine Wertsteigerung Ihrer Immobilie dar. Daher ist es oft kein Problem, die Hausanbau-Kosten über eine Baufinanzierung zu regeln. Dazu sind die entsprechenden Baupläne sowie ein Kostenplan notwendig. Voraussetzung für die Genehmigung einer entsprechenden Baufinanzierung ist allerdings, dass Ihre bestehende Immobilie bereits zu 80 Prozent schuldenfrei ist.

Zweckgebundener Ratenkredit

Kommt eine klassische Baufinanzierung durch Ihre Hausbank nicht in Frage bzw. lehnt Ihre Bank diese ab, kann unter Umständen ein zweckgebundener Ratenkredit eine Möglichkeit sein, um die Hausanbau-Kosten zu finanzieren. Hierbei handelt es sich in der Regel um einen Modernisierungs- oder Sanierungskredit. Mit einem solchen Kredit können Sie Anbaumaßnahmen bis zu einer Höhe von 50.000 Euro finanzieren, er wird zudem häufig unbürokratischer abgewickelt und kann schneller abgezahlt werden als eine Baufinanzierung.

Freier Ratenkredit

Natürlich können Sie auch einen freien Ratenkredit beantragen, um Ihre Hausanbau-Kosten zu finanzieren. Das geht relativ schnell – u.a. auch deshalb, weil Sie hierfür im Vorfeld keine technischen Zeichnungen oder Grundbuchauszüge und ähnliches benötigen. Allerdings ist dies auch die teuerste Finanzierungsvariante.

Wir hoffen, dass wir Ihnen einen guten Überblick über das Thema Hausanbau und Hausanbau-Kosten geben konnten. Gerne erstellen wir für Ihr Projekt den passenden Grundriss.

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Autor

Martina Züngel-Hein

Redakteurin

Dieser Artikel hat die Nummer:

P018